Eine Reise in die USA oder nach Kanada – für viele ein Traum! Doch wenn man dort plötzlich zum Arzt muss, macht das nicht nur einen Strich durch die Urlaubspläne. Krank in den USA oder Kanada zu sein ist für Urlauber mit am teuersten. Wieso eigentlich? Beispiele aus der Praxis der Notrufzentrale der ERGO Reiseversicherung.
Die medizinische Behandlung ist in den meisten Gebieten der USA ausgezeichnet, doch selbst bei leichten Blessuren müssen Reisende mit horrenden Kosten rechnen. Sie können durchschnittlich acht- bis zehnmal so hoch sein wie in Deutschland.
So kostet eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt in den USA um die 1.400 Euro – und bezahlt werden muss sofort. Da bei außereuropäischen Reiseländern der gesetzliche Versicherungsschutz nicht greift, benötigen Reisende eine umfangreiche Auslandskrankenversicherung.
Für die extrem hohen Behandlungskosten in den USA und Kanada gibt es verschiedene Gründe:
- Einer davon sind die Forschungs- und Entwicklungskosten für medizinische Geräte und Arzneien in USA und Kanada, die dort extrem hoch sind.
- Bringt die Behandlung keinen Erfolg, können Patienten außerdem nach amerikanischem Recht hohe Entschädigungsleistungen einklagen. Dieses Risiko wird deshalb auf das „Endprodukt“ umgelegt. So kann beispielsweise auch der Preis für Antibiotika bei fünf Dollar pro Tablette liegen.
- Ein weiterer Grund: Praktizierende Ärzte müssen sich mit einer kostspieligen Berufshaftpflicht gegen das erhöhte Risiko von Patientenklagen absichern.
- Darüber hinaus gibt es in Kanada und den USA keine festgeschriebenen Kostensätze – anders als in der deutschen Gebührenordnung. Das bedeutet: Ärzte und Krankenhäuser dürfen Behandlungen individuell berechnen. So ist zum Beispiel auch möglich, dass Ärzte für eine Spritze bei einem Hexenschuss 500 Dollar in Rechnung stellen. Solche ungeplante Zahlungen belasten natürlich die Reisekasse.
- Noch extremer werden die Kosten in USA und Kanada für Reisende, wenn sie die Notfallambulanz eines Krankenhauses aufsuchen müssen oder gar stationär eingeliefert werden. Hier sollten Reisende so schnell wie möglich die Notrufzentrale der Auslandskrankenversicherung kontaktieren – damit eine Kostendeckung für die stationäre Aufnahme und notwendige Behandlung sichergestellt wird.
- Übrigens: Bei ambulanten Fällen verlangen Ärzte im Ausland grundsätzlich Vorkasse.
Wer ohne eine Reisekrankenversicherung reist, erlebt vor Ort oder spätestens daheim mit der Rechnung eine böse Überraschung.
Denn für Gesundheitsausgaben außerhalb Europas müssen Reisende selbst aufkommen. Das gilt übrigens auch für einen eventuell notwendigen Krankenrücktransport: Dieser kann aus den USA oder Kanada bis zu 60.000 Euro kosten!