Roller fahren Asien - Checkliste

15.12.2023

Roller mieten in Asien: Checkliste  für Reisende

So etwas wie den TÜV gibt es in südostasiatischen Ländern leider nicht und auch Regelungen zur Verkehrssicherheit sind mit unseren nicht vergleichbar. Also was tun, wenn man einen Roller in Asien fahren und mieten möchte? Einfach einen Profi fragen!

Roller vor Verleih prüfen 

Als KFZ-Mechaniker und langjähriger Motorradfahrer kennt sich Dirk Nussbeutel von Mad Monkey Motorbike im laotischen Thakhek bestens aus. Gemeinsam mit ihm und Jan von followthepancake.de haben wir eine Checkliste erstellt, die Reisenden bei der Auswahl eines geeigneten Rollers weiterhilft.

7 Routine-Checks

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Miet-Roller vor Verleih im Urlaub prüfen:

  1. Funktioniert die Front- und Heckbremse?
    Dazu den Roller starten und bei gedrückter Heckbremse vorsichtig Gas geben. Blockiert das Hinterrad, ist alles okay. Fährt der Roller trotz gedrückter Bremse an, sind die Bremsen mangelhaft.
  2. Ist genug Luft in den Reifen und das Profil noch ausreichend?
    Besonders wichtig ist der Reifendruck wenn man zu zweit auf dem Roller sitzt. Oft sind die Reifen nur so viel mit Luft gefüllt, wie es für eine Person notwendig wäre.
  3. Funktionieren Front- und Fernlicht, Bremslicht sowie beide Blinker?
    Oft wird der Roller am Tag geliehen und erst am Abend wieder zurückgebracht. Wer erst auf dem Rückweg in der Dämmerung feststellt, dass das Licht nicht funktioniert, geht ein hohes Risiko ein.
  4. Weist der Roller Kratzspuren an den Spiegeln oder dem Lenker auf oder sind die Blinker verbogen?
    Starke Kratzer oder sogar Beschädigungen der Karosserie deuten auf einen oder mehrere Unfälle hin. Hier solltest du beim Verleiher nachfragen, inwieweit das Fahrzeug dadurch beschädigt wurde. Wichtig ist auch, dass du vor Fahrtantritt Fotos von den Schäden am Fahrzeug machst, um bei der Rückgabe nicht dafür haftbar gemacht zu werden.
  5. Fährt der Roller gerade aus und zieht nicht nach links oder rechts?
    Ist der Geradeauslauf des Rollers beschädigt, solltest du diesen auf gar keinen Fall leihen, da das Unfallrisiko zu groß ist.
  6. Funktionieren die Anzeigeinstrumente?
    Neben der Anzeige für Licht und Blinker ist besonders wichtig, dass das Tachometer und die Tankanzeige funktionieren. Stimmen diese nicht, kann es sein, dass mitten in der Pampa das Benzin ausgeht oder du von der Polizei wegen Geschwindigkeitsüberschreitung angehalten wirst.
  7. Hört man Klapper- Klopf- oder Schleifgeräusche?
    Bei der Probefahrt solltest du dich auf alle deine Sinne verlassen, denn ungewöhnliche Geräusche können auf Beschädigungen des Rollers hinweisen.

Empfehlung: Nimm dir genug Zeit um den Mietroller zu begutachten. Lass dich dabei nicht von den fragenden Blicken des Verleihers aus der Ruhe bringen. Bist du zu zweit unterwegs, kann sich jeder um einen Teil der Checkliste kümmern. Haben beide bei der Seriosität des Verleihers und der Fahrtauglichkeit des Rollers ein gutes Gefühl, kann es los gehen. Nach ein paar Mal Leihen bekommt man eine gewisse Routine.

Probefahrt mit einem Mietroller

Zugegeben, einen Mietroller der allen Kriterien dieser Checkliste standhält ist in Südostasien selten zu finden. Meistens sind es kleinere Geschäfte, Gasthäuser oder Restaurants, die über ein paar ausrangierte Roller verfügen, welche sie verleihen um noch etwas Geld damit zu verdienen.

Faustregel: Fast immer muss man zwei bis drei Roller Probefahren, bis man den passenden findet. Während der Probefahrt solltest du aber unbedingt die oben genannten Dinge überprüfen! 

Einen guten Roller-Verleiher erkennen

Roller sind in Südostasien nicht nur bei den Einheimischen ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Auch Touristen erkunden damit gerne Tempel, Reisfelder sowie Berg- und Dschungelgebiete. Einen seriösen Anbieter zu finden ist dabei nicht ganz leicht. 

Macht der Verleiher einen kompetenten Eindruck? Ist sein Laden sauber und gepflegt? Nimmt er sich Zeit um Fragen zu beantworten und klärt auch über die Risiken auf? Wenn du bereits ein schlechtes Gefühl hast, dann solltest du lieber einen anderen Motorradverleiher suchen. In der Regel ist in südostasiatischen Ländern die Konkurrenz bereits um die Ecke.

Hinweis

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7 Tipps, wie du in Asien einen guten Roller-Vermieter erkennst:

  1. Haben die Roller Kennzeichen? Roller ohne Kennzeichen sind nicht erlaubt und sollten niemals geliehen werden. Einige Verleiher (besonders in ländlichen Gegenden mit wenig Polizeipräsenz) bieten diese an und sparen sich die hohe Gebühr für die Registrierung der Fahrzeuge. Roller ohne Kennzeichen werden häufig geklaut, da für einen nicht registrierten Roller keine Anzeige bei der Polizei aufgegeben werden kann. 
  2. Gibt es einen schriftlichen Mietvertrag? Dieser sollte mindestens die Höhe der Leihgebühren, vereinbarte Rückgabezeiten und die Kennzeichennummer enthalten, sowie über die Kosten aufklären, die im Falle eines Diebstahls oder bei einem Totalschaden entstehen.
  3. Werden Helme verliehen und sind diese in gutem Zustand? Es wird vielleicht keinen Helm geben, der genau passt. Jedoch sollte dieser nicht wackeln und nicht zu fest sitzen. Die Helmpflicht gilt ausnahmslos in allen südostasiatischen Ländern auch wenn das Straßenbild etwas anderes zeigt.
  4. Gibt es eine Notfallrufnummer für Tag und Nacht? Besonders im Falle eines Unfalls solltest du die Kontaktdaten des Verleihers griffbereit haben und sicherstellen, dass dieser erreichbar ist. Auch bei Diebstahl oder Beschädigung des Rollers durch Dritte sollte der Verleiher informiert werden. Bei einem Unfall mit Verletzungen steht auch die Notrufzentrale der Auslandskrankenversicherung zur Seite.
  5. Klärt der Verleiher über die Straßenverhältnissen und mögliche Strecken in der Umgebung auf? Oft sind ganze Gebiete nicht passierbar oder die Straßenverhältnisse sind so schlecht, dass ein Unfall vorprogrammiert ist. Ein guter Verleiher hat meistens eine Karte der Umgebung, die er kostenlos zur Verfügung stellt.
  6. Bietet der Verleiher ein Reifenschloss an? In einigen Gegenden kommt es oft zu Rollerdiebstählen. Ist dies nicht im Sinne des Verleihers, wird er darauf hinweisen, dass die Lenkersperre beim Abschließen des Rollers zu aktivieren ist und ein zusätzliches Radschloss anbieten.
  7. Ist der Verleiher nur ein Vermittler? Oft werden Roller über Vermittler verliehen: Zum Beispiel ein Schild vor einem kleinen Supermarkt oder Restaurant auf dem „Moto Rent“ oder „Scooter Rent“ steht. Eine schnelle Lösung um an einen Roller zu kommen, bei der es aber ein paar Dinge zu beachten gibt. Der Leihpreis wird immer höher sein, da der Vermittler eine Provision vom Verleiher bekommt oder euch einen teureren Preis nennt als ihn der Verleiher verlangen würde. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass du dir nicht den besten Roller aus der Flotte des Verleihers aussuchen kannst.

Straßenverkehr in Asien

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint, gibt es auch in jedem südostasiatischen Land Verkehrsregeln. Vergehen werden von der Polizei so gut es geht geahndet.

Wenn man bedenkt, dass allein z. B. in Hanoi mehr Roller zugelassen sind als Menschen leben und jeden Tag über 1.000 neu registriert werden, ahnt man vor welchen Herausforderungen die Verkehrspolizisten stehen.

Neben chaotischem Verkehr und schlecht gewarteter Fahrzeuge kommt hinzu, dass viele Verkehrsteilnehmer in Südostasien keinen Führerschein besitzen.

Ungewohnt für viele Reisende ist auch der Linksverkehr, mit dem man sich zunächst vertraut machen sollte. Achte daher auf nachsichtiges und vorrausschauendes Fahren!

Herzlichen Dank für die Tipps an Dirk Nussbeutel von Mad Monkey Motorbike und Jan von followthepancake.de

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